
GERT56: Kleine Fehler machen den Unterschied beim zweiten Oschersleben-Event
Juli 9, 2025Juni 5, 2025 - Schleiz, Deutschland
B
ei der zweiten Saisonstation der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft konnten die Mannen von GERT56 fleißig punkten, ein Podest sammeln und zeigen, was man in der Langstrecken-Weltmeisterschaft alles an Erfahrung gesammelt hat. Im ersten Lauf wurden vor dem Start bei Jan-Ole Jähnig in Rekordzeit die Räder auf Slick-Reifen gewechselt, um sich den Bedingungen anzupassen.
Jan-Ole Jähnig hat am Schleizer Dreick die GERT56-Fahnen verdammt hoch gehalten: Der BMW-Pilot sicherte sich im Qualifying mit seiner M 1000 RR sensationell die Pole-Position und damit den ersten Startplatz für beide Rennen. Im zweiten Lauf stand er als Dritter auf dem Podest.
Für Toni Finsterbusch galt es am Schleizer Dreieck auf Schadensbegrenzung zu setzen. Er fuhr das erste Rennen bei nasser Fahrbahn mit auftrocknender Strecke auf Regenreifen und kämpfte am Ende mit stumpfen Waffen. Trotzdem sprang ein fünfter Platz heraus.
Nach vier von 14 Läufen in der IDM Superbike hält Toni Finsterbusch auf dem vierten Gesamtrang nur 19 Zähler hinter Leader Hannes Soomer aus Estland. Jan-Ole Jähnig liegt direkt dahinter auf Rang fünf und verliert nur drei Punkte auf seinen Teamkollegen vor ihm. Die Beiden haben 52 und 49 Zähler gesammelt.
Toni Finsterbusch:
Freitag lief bei mir richtig gut, wir sind mit unserem Basis-Setup gut klar gekommen. Im Qualifying habe ich mich dann ein bisschen vom J/O ziehen lassen, was mir auf jeden Fall zu Gute gekommen ist, da hat er mir auf jeden Fall geholfen.
Die Startplätze vier und fünf waren eine gute Ausgangsposition. Das erste Rennen war ziemlich chaotisch mit immer mal Nieselregen und mal nicht. Am Start hat es angefangen zu nieseln und hinten die Kurven zehn und elf waren komplett nass. Ich lag dann auf Rang drei, hatte eine gute Pace gehabt. Aber dann hat es wieder angefangen zu tröpfeln. Da habe ich etwas Gas raus genommen und Flo hat ziemlich schnell aufgeholt und ist vorbei gekommen.
Mir ist dann auch etwas die Kraft abhanden gekommen und ich konnte nicht mehr attackieren und da ist dann nur Platz fünf rausgesprungen. Fürs zweite Rennen ging es einfach darum durchzuhalten, was mir auch gelungen ist. Ich konnte auf den letzten Runden attackieren, leider ist es nicht ganz aufgegangen und so wurde es ein zweites Mal Platz fünf, aber beide Male die Punkte für Rang vier, da Dominique Aegerter vorn als Gaststarter keine Punkte bekommt.
Da bin ich zufrieden mit dem Ergebnis und unsere Jungs haben wieder einen super Job gemacht, das konnte sich alles sehen lassen.

Karsten Wolf, Teamchef:
Zusammenfassend kann man nach dem Verlauf der Saison sagen, dass durch die Anpassungen im Reglement und die Entwicklung bei anderen Herstellern die Vormachtstellung der BMW nicht mehr vollumfänglich gegeben ist. ...
Jan-Ole Jähnig:
Alles in allem war das ein ziemlich gutes Wochenende. Wir sind gut rein gestartet und konnten am Freitag ein gutes Setting aufbauen und waren hinten raus echt schnell. Das Quali lief auch richtig gut, da waren wir auch richtig schnell. Leider ist das erste Rennen nicht nach Plan gelaufen, da habe ich einen nicht so guten Vorderreifen erwischt, da war irgendwas nicht so, wie es hätte sein sollen.
Er ist mir nach sechs Runden einmal komplett aufgerissen und ich konnte überhaupt nichts mehr machen, hatte ein total beschissenes Gefühl vorne und bin immer weiter zurück gefallen. Für das zweite Rennen sind wir vorn dann von der SC1 auf SC2 – Mischung umgestiegen. Das war auf jeden Fall die richtige Entscheidung. Wir hatten immer ein bisschen Respekt vor dem SC2, aber das Gefühl war vom Start weg gut und ich konnte den Speed vorne mitgehen und der war echt brutal schnell.
Das war auch alles deutlich schneller als letztes Jahr. Klar, die Position kann immer besser sein, aber ich bin mit dem Rennen sehr happy. Jetzt schauen wir mal, was wir am Nürburgring machen können – dort waren wir ja letztes Jahr auch gut unterwegs.
Karsten Wolf, Teamchef:
Jetzt sind wir alle gemeinsam gefordert technisch und sportlich Lösungen zu finden, um weiter siegfähig zu bleiben. Dass sich Kräfteverhältnisse verschieben, akzeptieren wir und das macht es ja auch aus, dass verschiedene Marken und Konzepte um den Sieg kämpfen.
Dass dies auch Yamaha kann, hat Dominique Aegerter in Assen eindrucksvoll bewiesen. Wenn dann noch ein paar kleine externen technische Probleme und die schwierigen Witterungsverhältnisse dazukommen, gilt es stabil zu bleiben. Dafür möchte ich meinem tollem Team und beiden Jungs auf den Bikes herzlich danken und meinen Respekt zollen. Dass JO mit einer neuen Vorderradmischung, die er in den letzten Jahren nie gefahren hat und hängendem Kopf nach Rennen 1 wieder so aufsteht, sehen die Fans sicher nicht auf den ersten Blick, doch wir sehen darin den nächsten Schritt hin zum kompletten Rennfahrer. Bei Toni musste unsere Physioabteilung (Danke Alex) zwischen den Rennen ganze Arbeit leisten und in Rennen 2 hatte er wieder wie gewohnt alles „im Griff“. Den Abstand zu Platz 3 konnte er halbieren und damit stimmt der Weg zu einem unserer Saisonziele. Meister und Vize scheinen weg, doch der Kampf um den letzten Platz auf dem Podium der Gesamtwertung wird ein „BMW M1000RR Cup“. Wird spannend!