
GERT56: Punkte satt für Finsterbusch und Jähnig auf dem TT Circuit Assen
August 18, 2025September 9, 2025 - Nürburg, Deutschland
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uf einer der traditionsreichsten Rennstrecken der Welt – dem Nürburgring in der Eifel – erlebte GERT56 aus dem sächsischen Pirna mit den Piloten Toni Finsterbusch und Jan-Ole Jähnig ein schwieriges Wochenende. Bei der sechsten Saisonstation der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) fanden die Läufe elf und zwölf des Jahres in der Klasse IDM Superbike statt und beide Piloten konnten nicht die erhofften Ergebnisse erzielen. Dennoch gab es Glanzmomente.
Jähnig glänzte mit einem Qualifying in Startreihe 1 und auf Platz drei, Finsterbusch fuhr eine Sekunde schneller als im Vorjahr – landete aber trotzdem „wieder“ auf dem siebten Startplatz in Reihe drei. Das Feld der IDM Superbike ist weiter zusammen gerückt – so verlor „FiBu“ im Qualifying gerade einmal eine halbe Sekunde auf die Pole-Zeit. Jähnig verpasste um 0,050 Sekunden den zweiten Startplatz.
Im ersten Lauf sicherte sich Finsterbusch als Vierter und nach harten Kämpfen 13 Meisterschaftspunkte. Dabei ließ er Altmeister Florian Alt um 0,090 Sekunden hinter sich. Teamkollege Jähnig sah das Ziel auf dem neunten Rang – und im Ziel auch Finsterbusch noch vor sich, denn er überquerte die Linie nur rund zweieinhalb Sekunden dahinter.
Den zweiten Lauf musste Finsterbusch in Runde 13 nach Sturz vorzeitig beenden. Jähnig hielt die Team-Fahnen hoch und kam als Siebter ins Ziel.
Zwei Meisterschaftsläufe stehen beim Finale auf dem Hockenheimring (26.-28. September 2025) noch aus. Finsterbusch ist derzeit Gesamt-Fünfter und hat 140 Punkte auf dem Konto, Jähnig ist sechster und hat 116 Zähler gesammelt.
Toni Finsterbusch:
Dadurch, dass wir am Donnerstag den Testtag hatten, konnten wir gleich gut ins Wochenende starten. Am Freitag hatten wir schon ein gutes Setup und die Longruns waren sehr vielversprechend, auch im Vergleich zu den anderen. Im Qualifying ist mit eine ziemlich gute Runde gelungen und ich war eine Sekunde schneller als im letzten Jahr.
Das hat aber an der Position leider nichts geändert – ich war wieder auf Platz sieben. Im ersten Rennen habe ich einen ganz passablen Start erwischte und konnte mich nach vorne schieben in den ersten Kurven – war dann Fünfter und wollte vorn dran bleiben. Allerdings bin ich zusammen mit [Balint] Kovacs etwas zurückgefallen von der Spitzengruppe. Auf den letzten Runde konnte ich ihn noch überholen und Vierter werden. Das war auf jeden Fall ein gutes Ergebnis.
Im zweiten Rennen hatte ich keinen so geilen Start und lag lange auf Platz sechs. Ich habe dann irgendwie gewusst, dass ich etwas riskieren muss, denn Tati [Mercado] und Hannes [Soomer] waren wieder gut am Punkten und ich wollte nicht ganz so viel einbüßen. Ich dachte, da muss ich am Kovacs vorbei und doch noch vorn eingreifen, um mehr Punkte mitzunehmen. Da habe ich alles gegeben, war aber hinten massiv am Rutschen und vorne am Limit und da bin ich übers Vorderrad gestürzt.
Das war mega-ärgerlich, aber ich musste etwas riskieren und das ist leider schief gegangen. Das tut mir leid für unser Team! Jetzt gilt es den Mund abwischen, weiter machen und in Hockenheim mit zwei starken Rennen die Saison gut beenden.

Karsten Wolf, Teamchef:
Es gibt zwei Dinge, die die derzeitige Situation beschreiben. Zum einen agieren wir scheinbar gerade an unseren momentanen technischen und sportlichen Möglichkeiten. Zum anderen konnten unsere Wettbewerber ab der Saisonmitte deutlich zulegen. ...
Jan-Ole Jähnig:
„Ich bin mit dem Wochenende nicht so richtig zufrieden, da hatte ich mir ehrlich gesagt mehr erwartet – vor allem nachdem es am Freitag wirklich gut los ging mit dem Qualifying.
Wir hatten auch Rennsimulationen eingelegt und die waren auch sehr gut – und deutlich schneller als das, was wir dann im Rennen zeigen konnten. Da bin ich schon sehr gefrustet, dass das dann nicht so schnell war, wie ich mir das vorgenommen hatte. Aber ich denke das müssen wir jetzt einfach abhaken und nach vorn schauen. In Hockenheim werden wir das besser machen und uns mehr auf das Rennen konzentrieren und weniger auf das Qualifying – einfach weiter machen!“
Karsten Wolf:
„Leistungsdichte“ war, glaube ich, am Nürburgring das meistbenutze Wort im Fahrerlager. Belebend und erfrischend sind natürlich Fahrer wie Kovacs, Smits und Görbe, die die Top Ten seit Assen gewaltig mit aufmischen. Viele Jäger sind des Hasen Tod‘ ist ein geflügeltes Sprichwort und ein bisschen fühlen wir uns gerade so. Gut für den Wettbewerb und gut für die Zuschauer, schlecht für uns.
Unser Blick bleibt weiter nach vorn gerichtet, schweift aber schon über Hockenheim hinaus. Selbstreflektiert und kritisch werden wir an allen internen und externen Stellschrauben drehen, die uns möglich sind. Wie wir allerdings als Nebenberufsrennfahrer und -team mehr Track-Time in der Vorbereitung und zwischen den Rennen bekommen, wird eine der großen Herausforderungen sein. Doch vielleicht regnet es ja in Hockenheim, zum einen klimatisch und zum anderen punktetechnisch. Danke Nürburgring! Man fühlt sich willkommen in der Region, die das lebt, bei den Fans, die in großer Anzahl zu Gast waren und bei Helfern und Organisatoren. Dieser Rennplatz macht was mit einem und die Eifelsonne hat den Nebel des letzten Jahres vergessen gemacht.
Sehr gefreut haben wir uns über den Besuch von Marc Basseng, Nordschleifenprofi und GT1 Weltmeister aus 2012, und Bernd Hiemer, den zweimaligen SuperMoto-Weltmeister. Klarer Beweis, dass die Liebe zum Motosport verbindet und nicht an die Anzahl der Räder und die Beschaffenheit der Fahrbahn gebunden ist.“