Rennbericht vom ersten Lauf zur FIM Motorrad Langstreckenweltmeisterschaft Bol d‘0r in Le Castellet am 17./18. September 2016 – 24 Stunden Rennen
Zum Jahresende ein Feuerwerk
Die Reise zum ersten Wertungslauf für die Saison 2016/2017 zur FIM Motorrad Langstreckenweltmeisterschaft, zum Bol d’Or in das französische Le Castellet trat das sächsische GERT56 HMT by rs speedbikes Team in einer Mischung aus Erschöpfung und Vorfreude an. Hatte man doch in den 10 Tagen nach dem WM Lauf in Oschersleben noch nie so viel geändert, wie in den Monaten zuvor. So hatte sich das Team im Bereich Mechaniker, Datarecording und Fahrwerk signifikant verstärkt und konnte mit Oliver Skach einen ganz erfahrenen Mann für die 24 Stunden Hatz an der der Cote d’azur verpflichten. Man hatte auch zwei Bikes dabei, die mit unterschiedlichen Ausbaustufen, den Weg in die neue Saison vorgeben sollten. Schon bei der Besichtigung wurde auch den anderen beiden Fahrern Didier Grams und Rico Löwe klar, dass die 5,7 km lange Strecke ganz besondere Anforderungen an Material und Fahrer stellen würde. Die asphaltierten Auslaufzonen schleifen im Sturzfall alles durch, was sich am Bike und am Körper der Fahrer befindet. Für Einlenk- und Bremspunkte gibt es kaum Orientierungsmerkmale und die Mistralgerade mit Geschwindigkeiten jenseits der 300 km/h Marke und dem böigen Winden sollte vor allem zum Scharfrichter für die Aggregate werden. So diesmal auch bei uns. Die Startphase war geprägt von besonderen Turbulenzen. Nach dem warm up entschied man sich auf das T-Bike zu wechseln, weil das Paket den Fahrern besser lag. So kam es dann in der Vorstartphase noch zu hektischen Umbaumaßnahmen, was durch die Verspätung beim Vorstart in den ersten Rennstunden eine Stopp & Go Strafe nach sich zog. Ab dem Moment lief es wie geschmiert und den routinierten und fehlerlosen Turns von Löwe und Grams mit sehr guten Boxenstopps folgten in der Nacht dann auch 2:02er Zeiten von Oliver Skach, die uns bis auf Platz 17 von 56 gestarteten Team brachten. Um der Reifenreglementierung gerecht zu werden, ging man nachts auf 3 Turns mit einem Reifensatz und war damit auch strategisch auf einem guten Weg. Bis uns gegen vier Uhr morgens bei den Fernsehbildern von der Mistral der Atem stockte und die BMW S1000RR an deren Ende in einem gigantischen Rauchschwaden und heftigen Feuer im Bugbereich Ihr Leben aushauchte. Glücklicherweise konnte Rico Löwe das Bike ohne Sturz zum Stehen bringen, doch die Enttäuschung ob der möglichen Top Platzierung und des neuerlichen materiellen Schadens war groß.
„Es ist unser erster technischer Ausfall seit 2012! Als Privatteam hatten wir auch keinen speziellen Motor für das Rennen zur Verfügung, sondern nur Standardmaterial. Wir haben uns ganz klar für ein Zweijahresprogramm entschieden und sind technisch und fahrerisch gut für das Jahr 2017 aufgestellt. Das fand auch seine Würdigung darin, dass wir von der FIM in die Riege der 15 „Independent Teams under Cotract“ aufgenommen wurden, was uns einige Vorteile, wie zum Beispiel einen Zuschuss bei der Transportlogistik zusichert. Nun gilt es die Gespräche mit allen Beteiligten und Sponsoren zu führen, um auch die wirtschaftliche Basis abzusichern. Bei diesen bedanken wir uns ausdrücklich, da unser Sport ohne dieses Umfeld nicht möglich wäre. Der To Do Zettel umfasst mehr als 6 Seiten, so dass der Winter, ob des ersten Rennens im März in Portimao eher kurzweilig wird.“; zieht Teammanager Karsten Wolf ein klares aber optimistisches Fazit des ersten Rennjahres 2016 für GERT56.
Freundlichst Ihr Karsten Wolf – Teammanager
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