Oschersleben, Deutschland. Im motorsportlichen „Wohnzimmer“ von GERT56 stand in der Motorsport Arena Oschersleben das vierte Event der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) an. Jan-Ole Jähnig und Toni Finsterbusch konnten dabei mit ihren GERT56-BMW M 1000 RR Maschinen Punkte sammeln, obwohl es einige Probleme gab.
Im Qualifying hatte man noch kräftig auftrumpfen können: Jähnig sicherte sich Startplatz zwei, Finsterbusch Startplatz drei. Damit standen beide von RS Speedbikes vorbereiteten BMW M 1000 RR in der ersten Startreihe.
In den Rennen ging man zum Teil eine andere Strategie, was die Reifenwahl anging, die sich aber nicht als grundlegend falsch erweisen sollte. Aber beide Piloten hatten ihre Mühen und mussten auch mit eigenen Fehlern kämpfen. So sprangen bei Jähnig am Ende die Ränge fünf und sechs – bei Finsterbusch elf und fünf heraus.
Finsterbusch liegt auf dem vierten Tabellenrang und hat 101 Zähler auf dem Konto. Jähnig ist Sechster und hält bei 81 Punkten.
Jan-Ole Jähnig:
„Es war ein solides Wochenende – vielleicht nicht das, was ich mir vorgenommen habe. Der Freitag war etwas schwierig und durchwachsen. Da haben wir viel probiert und gearbeitet und sind dann auf eine solide Pace gekommen und das Motorrad hat gut funktioniert. Das Qualifying war dann Mega, der Speed war da echt super und Platz zwei war eine richtig gute Ausgangsposition. Wir hatten im FP3 auch schon eine richtig gute Pace für das Rennen. Aber die Rennen waren dann irgendwie schwierig. Ich hatte ganz schön mit den Reifen zu tun und von mir war es fahrtechnisch auch nicht einwandfrei. Anfangs konnte ich immer gut mithalten, aber hintenraus habe ich dann halt verloren. Ich sage mal so: Mit den Plätzen fünf und sechs konnten wir solide punkten. Das war zwar nicht das, was ich mir so vorgenommen habe, aber es war okay. Das Team hat einen super Job gemacht, dafür vielen Dank! Jetzt ist erst einmal Sommerpause und dann greifen wir in Assen wieder an.
Toni Finsterbusch:
„Freitag lief alles nach Plan. Wir haben ein paar Sachen probiert und eigentlich ein gutes Setup gefunden. Samstag im Qualifying ist mir eine ganz gute Runde gelungen, auch wenn ich wieder ein paar Fehler eingebaut habe. Aber mit Startplatz zwei für JO und Startplatz drei von mir waren wir auf jeden Fall gut gerüstet für den Sonntag. Zu den Rennen muss man sagen, dass ich leider zu viele Fehler gemacht habe. Im ersten Lauf habe ich mich leider unnötig verschalten, als ich Mercado angreifen wollte und bin dadurch weit gegangen und musste noch mal durchs Kiesbett. Das war auf jeden Fall ärgerlich, weil es mein eigener Fehler war. Für Platz elf habe ich wenigstens noch ein paar Punkte mitgenommen. Im zweiten Rennen wollte ich das besser machen, hatte aber auch keinen sonderlich guten Start. Ich habe dann eine Weile hinter JO gehangen, ehe ich vorbei gekommen bin und konnte dann die kleine Lücke zu Alt wieder zufahren. Dann hatte ich aber einen üblen Hinterradrutscher, wo ich immer noch nicht weiß, wie ich da sitzen geblieben bin. Ich bin dann aber wieder hinter JO und Kovacs zurück gefallen. Da musste ich mich wieder zurück kämpfen, habe dann aber noch mal einen Fehler gemacht. Das Team hat perfekt gearbeitet und ich konnte mich wenigstens mit ein paar Punkten bedanken. Aber das muss beim nächsten Mal wieder besser werden.“
Karsten Wolf:
„Klare Worte muss man auch in die eigene Richtung finden und so können wir mit dem Rennwochenende in Oschersleben nicht zufrieden sein. Die Strecke ist für die Techniker hinsichtlich der Abstimmung eine besondere Herausforderung, obwohl wir hier die meisten Testkilometer haben. Dazu kommen kleine technische und sportliche Fehler, die in einem so engen Umfeld dann gleich Platz- und Podiumsverlust bedeuten.
Die Reifenentscheidung basiert immer auf den Trainingserkenntnissen und den Erfahrungen aus den Long-Runs. Sie wird vom ganzen Team gemeinsam getroffen. Dass man von einem Weg überzeugt ist, aber gleichfalls adaptiv Entscheidungen anpassen kann ist auch eine Stärke und hat das Reifen Splitting in Rennen 2 gezeigt. Toni Finsterbusch war in Rennen 2 wieder mit dem SC0 unterwegs (JO auf dem SCX) und alle die das Live Timing verfolgt haben, haben auch gesehen, dass er ab Rennmitte in den Rundenzeiten auf P2 Kurs war. Dass er das Sportgerät nach seinem Hinterradrutscher nicht in die Umlaufbahn geschickt hat, sondern nur den Rasenmäher gespielt hat, ist sicher seinen vielen Einheiten im Offroad Bereich geschuldet. Und JO und Oschersleben will immer noch nicht so richtig passen. Das strategisch sauber vorgetragene Zeittraining in einen guten Start mit Top Rennergebnis umzusetzen, muss weiter das Ziel bleiben. Aufgrund der Vorjahresentwicklung sind wir aber für die nächsten Strecken optimistisch.
Was heißt das für die Meisterschaft? Zum einen bleibt die Zieldefinition Gesamtrang drei und mindestens ein Lauf-Sieg erhalten. Das Paket Ducati – Tulovic sollte unter normalen Umständen der heißeste Kandidat für die Meisterschaft sein und die ersten Jäger bleiben ein auf sportlich hohem Niveau agierender Florian Alt mit einem klug fahrenden Hannes Soomer im Schlepptau (gute Besserung von dieser Stelle Hannes). Dahinter wird es eng und dahinter sind auch wir. Toni liegt bereits jetzt punktemäßig über Vorjahr und JO muss in Assen nur den Doppel-Nuller vom Vorjahr in gute Ergebnisse auf einer seiner Lieblingstrecken umwandeln. Was will ich sagen? Die Stimmung bei uns ist eh immer gut, wir bleiben optimistisch, atmen einmal in der Sommerpause kurz tief durch und danach geht es zur TT nach Assen (steht eigentlich TT für Tulpen und Tomaten?)“
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