Toni Finsterbusch hat bei der dritten Saisonstation der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) sein zweites Saisonpodest gefeiert und einen fünften Rang geholt. Teamkollege Julian Puffe sah das Ziel als Achter und Sechster. 

Starkes Wochenende für GERT56 beim Distanz-mäßigen Heimrennen in Most in der Tschechischen Republik: Toni Finsterbusch holte im ersten Rennen der IDM Superbike mit seiner BMW M 1000 RR den fünften Rang, startete damit als Zweiter aus Reihe eins in den zweiten Lauf – und sah das Ziel dort als Zweiter. Teamkollege Julian Puffe konnte nach einem Fehler im Qualifying in den Rennen als Achter und Sechster noch wichtige Punkte sammeln. 

Finsterbusch sah sich im ersten Lauf gleich in der Verfolgergruppe mit Vladimir Leonov, Jan Mohr und Leon Haslam kämpfen. Zunächst studierte er seine Gegner, doch dann machte „FiBu“ zu Rennhalbzeit kurzen Prozess und schnappte sich in wenigen Kurven alle drei Gegner. Kurzzeitig setzte sich Finsterbusch auf dem vierten Rang liegend etwas von den Verfolgern ab, doch auf die letzten beiden Runden hatte Ex-WorldSBK-Laufsieger Haslam wieder aufgeschlossen. Am Ende musste sich Finsterbusch mit dem fünften Rang und einer Zehntelsekunde Rückstand auf Haslam geschlagen geben, dafür hielt er aber Mohr um 0,062 Sekunden hinter sich. 

Im zweiten Rennen setzte Finsterbusch seinen Plan in die Tat um: Er erwischte einen guten Start, erkämpfte sich die Spitze und verteidigte die Führung bis über die Rennhalbzeit hinaus. Als dann „die Messlatte“ Markus Reiterberger vorbei kam, versuchte Finsterbusch am dreifachen Champion dran zu bleiben – wollte dann aber nichts riskieren und brachte den zweiten Platz ins Ziel. Übrigens vor dem ehemaligen Superbike-Vize-Weltmeister Leon Haslam, der in Most seinen ersten IDM-Einsatz fuhr. 

Puffe hatte im Qualifying Pech und war mit dem frischen, weichen Reifen am Schluss der Session so raus gefahren, dass er um eine Sekunde seine fliegende Runde nicht mehr schaffte. Damit hatte er sich als Ausgangslage für den Sonntag den zehnten Startplatz geschaffen. Trotzdem zeigte er in beiden Rennen Kampfgeist und eroberte noch die Ränge acht und sechs. Beide Male hatte er harte Konkurrenz und wurde in ständige Zweikämpfe verstrickt.

In der Gesamtwertung liegt Toni Finsterbusch auf dem dritten Rang, nur einen Punkt hinter Florian Alt. Julian Puffe ist mit 59 Punkten auf dem Konto Fünfter. 

Im ProSuperstock-Cup konnte Jan Schmidt im Regen die Pole-Position einfahren, allerdings musste er am Start zu Lauf eins einen herben Rückschlag einstecken: Er wurde in der ersten Kurve abgeräumt und konnte nach dem resultierenden Abbruch nicht am Re-Start teilnehmen. Im zweiten Rennen rettete er die Punkte für Rang zwölf. 

Am Montagmittag unterzog sich Schmidt einer weiteren Kontrolle im Krankenhaus, wobei der Bruch der siebten Rippe diagnostiziert wurde. Ein Genesungsplan steht noch aus.

Teamkollege Rico „Rixi“ Löwe holte die Plätze neun und sechs und konnte damit auch wieder ordentlich Punkte für die Meisterschaft sammeln. Pech hatte er mit einer Strafe im zweiten Rennen, als er für einen Frühstart eine Double-Long-Lap-Penalty bekam, diese aber nicht antreten konnte und das Vergehen somit mit sechs Sekunden Zeitstrafe belegt wurde. Dadurch verlor der Glashütter noch einen Platz. 

Schmidt hat 47 Punkte auf dem Konto und ist Siebter, Löwe hält auf dem neunten Gesamtrang und ist Neunter.

Toni Finsterbusch:
Nach Rennen eins wusste ich ja die Gegner um mich herum noch besser einzuordnen und hatte einen genauen Plan für das zweite Rennen. Mein Start war – ja – die Reaktion war gut, aber dann hatte ich einen riesigen Wheelie drin. Ich habe trotzdem versucht, mich nach vorn zu schieben, was mir auch gelungen ist. Ich bin dann meinen Stiefel gefahren, bis der Reiti [Markus Reiterberger] kam. Da habe ich gedacht: Versuch mal dran zu bleiben. Aber da war ich zwei, drei Runden komplett am Limit gefahren und musste dann abreißen lassen. Ich bin dann meinen Rhythmus weiter gefahren. Platz zwei ist jetzt einfach nur geil! Das Team hat wieder super gearbeitet und meine BMW M 1000 RR hat perfekt funktioniert. Auf Schleiz freue ich mich, auch wenn das nicht zu meinen Lieblingsstrecken zählt – aber es soll halt einfach jeder hin kommen, weil es ist einzigartig!

Julian Puffe:
Wir haben insgesamt viel rum probiert und Daten sammeln können, weil wir auch in den freien Trainings Longruns gefahren sind. Wir haben viel hin und her gebaut und schlussendlich eine richtig gute Richtung gefunden. Im ersten Rennen hatte ich noch etwas Probleme auf der Bremse, im zweiten Rennen haben wir noch einen richtig guten Schritt machen können. Dann konnte ich auf der Bremse auch richtig angreifen und ich hatte einige harte Manöver zu fahren. Die Plätze sechs und acht sind jetzt erst Mal okay, denn das Motorrad hat sich bedeutend besser angefühlt, als noch in Oschersleben. Wir haben eine gute Richtung eingeschlagen und müssten jetzt nur vorn noch etwas finden, damit ich etwas mehr Last drauf geben kann. Wenn wir das hinbekommen, stehen wir beim nächsten Rennen richtig gut da. Vielen Dank an mein ganzes Team, die richtig viel und gut gearbeitet haben dieses Wochenende! Herzlichen Glückwunsch auch an meinen Teamkollegen Toni Finsterbusch für den Podestplatz im zweiten Rennen. Wir sehen uns nächsten Monat in meinem Wohnzimmer in Schleiz!

Jan Schmidt:
Näher könnten Sieg und Niederlage nicht beieinander liegen. Am Samstag konnte ich mir die Pole-Position sichern und bin im Regen die Bestzeit gefahren. Ich hatte mir daher für beide Rennen einiges ausgerechnet. Den ersten Start habe ich verhauen und habe einige Plätze verloren und in der ersten Schikane habe ich dann auch auf einmal einen Schlag gespürt, bin im gleichen Moment übers Motorrad geflogen und habe dann einfach nur versucht, zu atmen. Ich lag am Boden und habe einfach nur nach Luft gerungen – ich habe gedacht, ich ersticke. Ich wusste gar nicht, was passiert war, aber ich wollte einfach nur atmen. Aber das war auch ein Freund von mir, mit dem ich schon einiges durch habe – und ich weiß, dass das passieren kann. Ich hatte dann aber sehr starke Schmerzen im Rippenbereich. Im zweiten Rennen war der Start besser, ich konnte mich gut halten, aber die Pole-Position ist in Most gar nicht so gut, denn es kamen innen wieder zwei rein, die mir die Tür zu gemacht haben. Da war ich wieder Fünfter und konnte mich drei Runden gut halten, aber dann bekam ich wieder ein Stechen in den Seiten und mir ging auch der Arm zu. Ich habe total verkrampft und bin von Runde zu Runde langsamer geworden und wollte nur ins Ziel kommen und nicht wieder stürzen. Insgesamt hatte das Wochenende gut angefangen, aber dann ist es halt schlecht zu Ende gegangen. Positiv: Wir wissen, was wir können und werden genau das zu den nächsten Rennen mitnehmen. Leider hat der Check am Montagmittag ergeben: Meine siebte Rippe ist gebrochen. Ich hoffe trotzdem, dass ich in Schleiz wieder dabei und am Start bin!

Rico Löwe:
Wieder zwei Mal in den TopTen – damit können wir zufrieden sein, denn hier sind mittlerweile einige, sehr junge, fixe Fahrer dabei. Es geht so verdammt eng zu, was sich auch da dran zeigt, dass mir in der Gesamtwertung als jetzt Neunter nur zwanzig Punkte auf die Top-Fünf fehlen – und das mit einem Doppelnuller beim Auftakt. Hier war es halt Pech mit meinem Frühstart und der Strafe – aber auch das kann passieren. Ich denke, dass wir in den kommenden Rennen an der Tabelle noch mal gehörig etwas korrigieren können. Meine BMW S 1000 RR hat auf jeden Fall perfekt funktioniert und ich bin zufrieden. 

Karsten Wolf:
Toni ist derzeit absolut in Hochform und in der Lage, unser Paket bestmöglich auszunutzen. Er ist auf der Bremse eine geile Sau, das hat er heute wieder gezeigt. Wir sind zufrieden, dass wir ihm so ein Paket hinstellen können. Auch Julian hat eine Top-Leistung gezeigt und für die Meisterschaft genau die wichtigen Punkte mitgenommen. Jetzt geht es nach Schleiz ins Puffe-Town. Wir hoffen, dass viele Zuschauer kommen und dass wir dann wieder ein solches GERT56-Feuerwerk abfackeln können. In der Superstock hatten wir Höhen und Tiefen. Jan Schmidt hat sich unter schwierigsten Bedingungen mit viel Mut die Pole-Position gesichert – wurde aber im ersten Rennen beim Start in der Schikane abgeräumt und konnte beim Neustart schon nicht mehr mitfahren. Unter Schmerzen hat er sich durch das zweite Rennen gequält und Kampfgeist und Ehrgeiz gezeigt und wenigstens vier Punkte mitgenommen. Rico „Rixi“ Löwe ist Neunter und Sechster geworden und hat wieder fleißig gepunktet – er ist halt einfach eine Bank. 

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