Kundensport in privater Hand at its best – GERT56 by rs speedbiks

Nach dem ersten Jahr als Permanentstarter in der FIM Endurance WM war für GERT56 by rs speedbikes der Winter geprägt von Optimierungen an den Bikes, dem Equipment und der Struktur. Im Ergebnis präsentierte man sich bei den 24 Stunden von Le Mans mit 3! sauber vorbereiteten Bikes so gut aufgestellt wie nie. Kurz vor der Abreise hatte man sich noch mit Christof Höfer, besser bekannt als „Fifty75“, auch fahrerisch verstärkt und komplettiert. Nach einer nahezu völlig problemlosen Trainingswoche, in der man schnell das richtige Setup fand und auch auf Rundenzeiten kam, stellte die Truppe aus Pirna das Bike auf einen hervorragenden Startplatz 22 von 60 angetretenen Bewerbern. Dabei konnten alle vier Fahrer auf den hervorragend funktionierenden Pirelli Reifen unter der magischen Marke von 1:40 bleiben. Die 1,38.155 von Pedro Vallcaneras zeigte damit auch das Potential der von RS Speedbikes und Ronny Schlieder vorbereiteten BMW S1000RR GSE auf. Der spanische Weltmeister von 2012 konnte dann in seinem ersten Turn diese Position auch im Rennen behaupten. Bei Einbruch der Dunkelheit und zur besten Tagesschauzeit lag man auf einem guten 18. Platz als Didier Grams in der Zeitnahme fehlte. Die Bilder im TV zeigten ein heftig beschädigtes Sportgerät, einem zum Glück unverletzten Didier Grams und eine in den Unfall verwickelte grüne Kawasaki. Scheinbar gab es zwischen beiden eine kleine Berührung und anschließend überfuhr die Kawa unser Bike und beschädigte es schwer. Dass sie ob des gerissene Tanks und der auslaufenden Benzins nicht abbrannte war Glück. Zurück in der Box benötigte das unfassbar professionell agierende Team gerade 18 Minuten für eine „kleinen Neuaufbau“.

Von Platz 46 ging es in die Nacht und der legte uns der Osterhase das nächste Ei ins Nest. Kurz nach Mitternacht rutsche Rico Löwe unvermittelt mit dem Hinterrad weg. Er kam aber allein aus dem Kiesbett und zurück an die Box. Ungläubige Mechanikerblicke machten sich auf zur zweiten Schicht an diesem Tag und man lag nach der ersten Aufholjagd plötzlich wieder auf Platz 38. Ab diesem Moment lief die weit wunden BMW S1000RR wie ein Uhrwerk und war unter Pedro Vallcaneras Händen eines der 5 schnellsten Bikes in der Nacht.

Ohne moralischen Durchhänger und einer klugen Stopp- und einer sehr stark verbesserten Tankstrategie rund um Crew Chief Holger Homfeldt, ging es Platz für Platz nach vorn. Fahrer und Team waren mit Ihren Kräften am Ende, zumal die zugesagte physiotherapeutische Unterstützung nicht erschien.

Was bleibt unter Strich? Zum einen ein gut klingender 24. Platz von 59 Teilnehmern, aber leider keine WM Punkte. Ich hörte nach dem Zieleinlauf oft den Spruch, beste BMW zu sein. Ja glaubt den jemand wir fahren nach Le Mans, um unsere Markenkollegen und Freunde zu schlagen? Seit Jahren herrscht zwischen Werks- und Privatteams ein freundschaftlicher Austausch von Informationen und Teilen, den wir pflegen und zum Wohle der Marke fördern.

„Die vom Hause BMW gewünschte finanzielle und organisatorische Eigenverantwortung leben ich aktiv. Ich bin dankbar für das Sportförderprogramm, wir freuen uns über die gute regionale Betreuung durch das BMW Motorradzentrum Dresden und genießen am Rennplatz die technologische Unterstützung vom BMW HP Race Support. Das war es, mehr brauchen wir nicht. Das Sportgerät ist der Basis so gut und unsere Erfahrung und Fähigkeiten zum Aufbau und Einsatz der BMW S1000RR als Endurance Sportgerät völlig ausreichend.“, hört man Teammanager Karsten Wolf selbstbewusst aber auch völlig geerdet sagen. Dabei hilft der zweite Platz in der Superstock PIRELLI Challange mit den zur Verfügung gestellten Freireifen auch wirtschaftlich weiter.

Wenn auf Irgendjemand der Begriff Privat- oder Kundensportteam passt, dann auf GERT56. Ohne Werksunterstützung, ohne angeschlossenes Motorradhaus und mit einem Pool aus mittleren und kleinen Sponsoren behaupten wir uns in der Szene und sind dabei keinen fremden Mächten, sondern nur unserem eigenen Anspruch verpflichtet. Und der liegt genau in der Mitte zwischen dem unbedingten Willen zu Siegen, aber auch der Erkenntnis diesem nicht Begriffe wie Loyalität, Freundschaft und Mannschaftsgeist zu opfern.

„Sicher hätte man nachts aus wirtschaftlichen Gründen nach dem zweiten Crash das Rennen beenden können. Doch dieser Teamspirit, der Spaß an den Dingen die wir tun, der auch den anderen Teams nicht verborgen bleibt, diese Verantwortung Fans und Fernsehzuschauern gegenüber und diese Faszination Endurance, lässt uns das Rolltor oben halten.“ Danke an Eurosport Event und ACO für die perfekte Organisation und Danke an unseren Freund Toni Börner von Highside PR für die tollen Bilder. Nun heißt es Krone richten, Inventur, Teile bestellen, Taler zählen und ab nach Oschersleben, wo am 20. Mai unser Heimrennen stattfindet. „Dort wollen wir mit BMW S1000RR Cup Piloten Tobias Kollan und dem ehemaligen IDM Fahrer Filip Altendorfer ganz klar das Stocksportpodium angreifen.“ sagt Rico Löwe, der damit das Fahrertrio abrundet. Ich bedanke mich recht herzlich bei meinem Team, die an Ostern nicht Ihren Familien sondern unserer gemeinsamen Leidenschaft den Vorzug gegeben haben. Ich bedanke mich bei allen Familien und Freunden für Ihr Verständnis, sowie bei allen Partnern und Sponsoren für Ihre Unterstützung.

PDF:

24H17_RaceFinal

SW17_Zeitplan_V1

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